Schon das Eintauchen ins Wasser bedeutet eine veränderte physikalische Umwelt für den Körper. Wasserdruck, Auftrieb und Dichte nehmen Einfluss auf Herz, Lungen, Kreislauf, Muskulatur, Nieren, Blut und Hormone, weiss Dr. Matthias Fenzl, Sportwissenschaftler im Medizinischen Zentrum Bad Ragaz. Konkret bedeutet das: Die Durchblutung steigt an, die Gelenke werden entlastet, die Nierentätigkeit wird gefördert und das Level der Stresshormone im Blutspiegel sinkt

Das Baden entlastet allerdings nicht nur den Körper, sondern wirkt sich auch entspannend auf unseren Geist aus, erklärt der Sportwissenschaftler. «Dies liegt nicht zuletzt daran, dass wir wohltuende warme Bäder im Unterbewusstsein positiv bewerten. Vor allem aber erhöhen sie unsere Bereitschaft gesund zu werden und unserer Gesundheit etwas Gutes zu tun.»
Eine Temperatur zwischen 34 und 36 °C ist ideal, um von der wohltuenden Wirkung eines Bades zu profitieren. Das Thermalwasser aus der Taminaschlucht tritt bereits mit einer Temperatur von 36.5 °C an die Oberfläche und ist daher optimal für ein wohliges Bad. «Die Wärme weitet die Gefässe und kann so tief in das Gewebe eindringen. Verspannungen und Schmerzen lassen sich dadurch besonders gut lindern», erklärt Dr. Matthias Fenzl. Da während des Badens die oberste Hautschicht leicht aufweicht, wird die Haut zusätzlich gereinigt. «Gleichzeitig nimmt die Haut auch einige der im Thermalwasser enthaltenen Mineralien auf», so der Experte.
Dr. med. Matthias Fenzl

Vor dem Gang ins entspannende Nass empfiehlt der Experte körperlich aktiv zu sein. «In Bad Ragaz eignet sich zügiges Gehen an der frischen Luft. Am besten auf leicht ansteigenden Wegen.» Dann fällt das Entspannen im Wasser hinterher leichter. Um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, ist es ratsam nach vorgängiger Belastung den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
Im Bad angekommen, empfiehlt Dr. Matthias Fenzl mit einem kurzen Wechselbad zu beginnen. Zuerst bei warmen 39°C und dann bei kühlen 18°C. Das steigert die Durchblutung der Muskulatur und hilft zusätzlich beim Entspannen. Ein Aufenthalt von einer Stunde in einem thermomineralischen Bad ist optimal. «Für Abwechslung sorgt eine Kombination aus Floating
und der Nutzung von Luftsprudel- und Vibrationsinstallationen.» Im Idealfall folgt auf das Baden eine Liegephase von ca. 30 Minuten. «Ob an der frischen Luft, eingewickelt in Decken oder in einem speziell hergerichteten Ruheraum ist dabei völlig egal.»
Gegen tägliches Baden spricht nichts. «Im Gegenteil, in einigen Fällen ist tägliches einstündiges Baden sogar empfehlenswert», erklärt der Experte. Einzig zu beachten, gilt es, dass der Haut Feuchtigkeit und Inhaltsstoffe entzogen werden. «Leicht fettende Cremes eignen sich daher, um die Relax and float Haut vor dem Austrocknen zu schützen.»