Die Macht der Gewohnheit

Blick auf eine junge Dame, die ein weisses T-Shirt und einen grauen Woll-Cardigan trägt. Eingekuschelt in ihren Cardigan hält sie eine Tasse in ihren Händen und schaut gedankenversunken aus dem Fenster.

Sie gehören zu jedem von uns. Und jeder hat mindestens eine, die sie oder er unbedingt loswerden will. Die Rede ist von Gewohnheiten. Im Alltag spielen sie eine unscheinbare, aber dennoch entscheidende Rolle. Wer sich nachhaltig verändern möchte, sollte zunächst die eigenen Gewohnheiten unter die Lupe nehmen.

Eine blonde Frau mittleren Alters sitzt an einem Tisch in einem Café. Sie trägt eine Jeansbluse, einen weiss, schwarzen Schaal und einen beigen stylischen Mantel. Sie telefoniert und hat vor sich ein Notizbuch liegen. Im Hintergrund ist ein dunkelgrüner Vorhang zu sehen.

Der Weg zur Arbeit, der Griff zum morgendlichen Kaffee oder der ständige Blick aufs Handy. Nicht umsonst heisst es, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Ein Grossteil unseres Alltags ist von Gewohnheiten bestimmt. Sie können uns das Leben erleichtern oder auch erschweren. Doch warum ist es eigentlich so schwer, Gewohnheiten abzulegen? Das liegt daran, dass es sich dabei vielmehr um Automatismen – also um automatische Verhaltensweisen – als um bewusste Entscheidungen handelt.

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« Gewohnheiten sparen Energie und machen uns effizienter.»

Evolutionär ist das Gehirn darauf ausgerichtet, für alles den einfachsten Weg zu finden. Sobald wir uns immer wieder auf die gleiche Weise verhalten und dies als natürlich empfinden, hat sich bereits eine Gewohnheit gebildet. Auf dem Weg vom Bett bis zur Arbeit schaltet unser Gehirn dann sozusagen auf Autopilot. Da wir diesen Ablauf schon so oft durchlebt haben, müssen wir uns währenddessen nicht bewusst darauf konzentrieren und können uns stattdessen dem Wesentlichen zuwenden.

Blick von einer Rolltreppe nach unten. Mitten auf der Rolltreppe kommt ein Mann mittleren Alters die Rolltreppe hinauf. Er trägt ein Sakko, eine Jeans und Sneakers. In seiner Hand hält er eine Aktentasche und einen Smoothie.

Gewohnheiten finden sich in unserem Denken, Fühlen und Handeln wieder. Denken Sie an den Ton Ihres Weckers. Nicht nur das, was Sie am Morgen tun, wenn der Wecker klingelt, ist Gewohnheit. Auch das, was Sie dabei denken oder fühlen, ist eine automatisierte Reaktion. Ist ein Verhalten erstmal als Gewohnheit abgespeichert, ist es gar nicht so leicht, dieses wieder loszuwerden. Nur schon den Ring nicht am gewohnten Finger zu tragen, sorgt für ein ungewohntes, beinahe schon unangenehmes Gefühl. Am liebsten möchte man ihn direkt wieder an den gewohnten Finger stecken. Das liegt daran, dass unser Gehirn auf der Suche nach Sicherheit ist. Diese findet es in Kontrolle. Befindet sich der Ring nun an einer unerwarteten Stelle, geht ein Stück dieser Kontrolle verloren, sodass wir die ungewohnte Position des Rings ständig und bewusst wahrnehmen. Und zwar so lange, bis wir uns wieder daran gewöhnen.

Obwohl Gewohnheiten es ermöglichen, viel Energie und Zeit zu sparen, können sie unsere Produktivität, das Wohlbefinden und die Gesundheit auch negativ beeinflussen. Was sich im Nu als Gewohnheit gebildet hat, wird man nur schwer wieder los. Eine Veränderung erfordert eine ordentliche Portion Willenskraft, Selbstdisziplin, eine Strategie und vor allem das Bewusstsein für unerwünschte Gewohnheiten. Wer sein Leben also nachhaltig verändern möchte, beginnt im Idealfall bei den eigenen Gewohnheiten.

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